Kaufberatung

Kaufberatung Moped

Im Frühling beginnt die Moped und Motorradsaison und bei einigen wird der Wunsch nach einem Moped oder Mofa geweckt. Wir möchten euch eine kleine Hilfestellung geben damit ihr auch lange Freude an eurem Gefährt habt.

Als erstes solltet ihr wissen, wie viel ihr ausgeben wollt und was es für ein Moped sein soll. Ein Moped kauft man nicht wie ein paar Schuhe ala “aussuchen, anziehen, passt”. Eine Kreidler RMC für 1.000 Euro? Eine Puch Maxi N bei 140 Kilo Fahrergewicht? Eine Zündapp GTS bei 1,50 Meter Körpergröße? Das wird nichts! Das Moped muss zu euch passen. Ihr werdet damit entweder Tag täglich unterwegs sein, oder schnell die Freude daran verlieren, weil ihr mit dem Gerät nicht zurechtkommt. Nehmt euch Zeit beim Aussuchen, setzt euch zur Probe auf verschiedene Mopeds, schätzt ab ob ihr das Fahrzeug gut bedienen könnt und damit sicher steht und fahrt.

Wie viel wollt ihr maximal ausgeben? Wofür wollt ihr es nutzen?

Setzt euch ein Limit was ihr ausgeben möchtet, und plant Folgekosten für Reparaturen, Änderungen oder Wartungsarbeiten ein. Ein Moped fährt man auch nicht im Schlafanzug. Plant auch Geld für Helm und Schutzkleidung ein.

Alte Fahrzeuge brauchen viel Pflege, sind wartungsintensiv und Ersatzteile bekommt man meist nicht beim Bäcker oder im Baumarkt, geschweige denn seltene Teile günstig! Wollt ihr damit Sonntags bei schönem Wetter fahren? Oder jeden Tag damit bei Wind und Wetter zur Arbeit? Als Beispiel dafür, wäre eine Simson für den täglichen Gebrauch optimal: Ersatzteile günstig, in Mengen vorhanden, leicht zu reparieren. Eine alte Zündapp Combinette dagegen täglich durch Dreck, Matsch und Wasser zu fahren und Kilometer fressen zu lassen, das geht entweder nicht lange gut oder spätestens bei Reparaturen, die ins Geld gehen, hat man dann die Lust verloren.

Schaut drei mal hin was ihr kauft!

Wenn ihr eure Wahl getroffen habt, kann es mit dem Kaufgesuch los gehen.

Kauft nicht das erst beste Mofa oder Moped, das ihr findet. Guckt euch mehrere an und lasst euch Zeit , Vergleicht als allererstes Fahrgestellnummer/Motornummer mit den Papieren wenn das passt, darf man überhaupt erst anfangen an das Eingemachte zu gehen. Sprüche wie „Papiere hat er nicht, aber die sind leicht zu kriegen“ hört man immer wieder – vergesst es! So einfach ist es in den meisten Fällen nicht Papiere neu zu beantragen. Wenn es so einfach wäre, hätte der Verkäufer es selbst gemacht und der Kaufpreis wäre dann meist drei mal so hoch. Ein Fahrzeug ohne Papiere, zieht meist Kosten nach sich die nicht unerheblich sein können. Herkunftsnachweis des vorigen Halters, Kaufvertrag, Unbedenklichkeitsbescheinigung, Vorführung beim TÜV in einem tadellosen Originalzustand für eine neue Zulassung, Neubeantragung der Papiere, usw.

Und dann gibt es noch die “Blender”.

Da steht Sie, die neu lackierte Vespa im herrlichen Blau. Alles glänzt und sieht frisch aus.

Auf den ersten Blick wunderschön. Und nun heißt es aufpassen!

Warum wurde z.B diese Vespa neu lackiert? Sturz oder gar Unfall? Katastrophaler Lack? Wird etwas verschwiegen wie Rost oder Umbauten? Lasst euch wenn möglich Bilder zeigen, oder euch plausibel erklären warum das Moped um lackiert wurde. Farbe und Spachtel lassen jedes Fahrzeug top aussehen, in 2 Jahren oder beim nächsten Schlagloch fällt euch entweder die Karre vor Rost auseinander, oder der schön gepfuschte Rahmen bricht euch zusammen. Grade bei Oldtimern kann der Originallack mit Dellen und Schrammen mehr wert sein, als jeder frisch lackierte Lack.

Wenn es dumm läuft, kann ein Oldtimer von 10.000 Euro im Originallack, neu lackiert nicht mal mehr die Hälfte wert sein.

Drum prüfe wer sich bindet!

Der technische Gesamteindruck und der Pflegezustand sagen viel über ein Fahrzeug aus.

Glatte Reifen, defekte Lichter, kaputte Bremsen, Dreck in jeder Ritze oder Wartungsstaus ohne Ende schließen meist auf Besitzer die dem Fahrzeug wenig Gutes getan haben. Auch eine “angeschweißte Ölablaßschraube” wurde bestimmt nicht werkseitig montiert. Fragt auch nach dem Grund warum der Verkäufer das Fahrzeug verkaufen möchte, ob es Schwierigkeiten gemacht hat und, ob er damit zufrieden war. Auch von Bedeutung kann es sein, woher der Verkäufer eventuell Ersatzteile bezogen hat, wenn einmal etwas kaputt gehen sollte.

Testet das Fahrzeug bei einer Probefahrt. Prüft alle Bedienelemente und das Fahrverhalten. Achtet auf ungewöhnliche Geräusche. Umbauten sollten vom TÜV in die Papiere eingetragen sein. Umbauten jeglicher Art, egal ob bei Mofas, Mopeds oder Motorrädern müssen vom TÜV abgenommen werden, sofern keine ABE für das Teil vorhanden ist.

Wir hoffen euch mit diesem kleinem Ratgeber etwas geholfen zu haben, damit eurem Fahrspaß nichts im Wege steht.
Allen eine unfallfreie Fahrt und immer eine handbreit Sprit im Tank!